Ein Internist rekonstruiert hier aus zeitgenössischen schriftlichen und bildlichen Quellen Lichtenbergs Krankengeschichte und führt schließlich den Nachweis, daß Lichtenbergs Selbstcharakterisierung als »Hypochondrist« ihren Ursprung in der Krankheitsverleugnung hat, dem bekannten psychischen Abwehrmechanismus des Schwerkranken. Gravenkamp spürt den Winkelzügen des »geheimen Lichtenberg« nach und ermöglicht Einblicke in das 18. Jahrhundert, seinen manchmal unappetitlichen Alltag, seine Ärzte mit ihren Krankheitsvorstellungen, seine vermeintliche Hypochondrie und den Hypochondriekritiker Lichtenberg. In einem Exkurs wird die »mißlungene« Lichtenberg-Exhumierung behandelt.
Die Buchreihe vereint Arbeiten zur Literatur- und Kulturgeschichte von der Aufklärung bis hin zur Goethezeit, die in einer Beziehung zu dem Physiker und Philosophen Georg Christoph Lichtenberg stehen. Ziel der Reihe ist es, philologische und historische Grundlagen zur Erforschung der Aufklärung bereitzustellen.
Stefan BrüdermannStefan Brüdermann ist Leiter der Abteilung Bückeburg des Niedersächsischen Landesarchivs sowie Vorsitzender der Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg.
Veröffentlichungen u. a.: Geschichte Niedersachsens, Bd. 4: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts ...
mehrHorst GravenkampHorst Gravenkamp, 1921-2010, war Leitender Landesmedizinaldirektor und nach pathologisch-anatomischer sowie langjähriger klinischer Tätigkeit Gutachter in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung.
mehrUlrich JoostUlrich Joost, geb. 1951, Herausgeber von Lichtenbergs Werken und Briefwechsel; lehrte Neuere deutsche Literaturgeschichte und allgemeine Literaturwissenschaft an der TU Darmstadt.
Veröffentlichungen u. a.: Gottfried August Bürger: Briefwechsel (2015 ff.); ...
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