Keine der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien steht so sehr im Banne der eigenen Geschichte wie die Partei DIE LINKE und ihre Vorgängerin PDS. Keine andere hat eine so wechselhafte Geschichte, wie diese aus der SED hervorgegangene Partei. Daraus ergibt sich die Frage, wie DIE LINKE dieses Erbe verwaltet und wie sie ihre Geschichte als Mittel der Politik und der Profilierung nutzbar zu machen versucht.
Christian Lannert schildert systematisch die Vergangenheitspolitik der Partei und beleuchtet einige der zum Verständnis ihrer Triebkräfte wesentlichen Diskurse. Am Ende steht ein zwiespältiger Befund: Der Autor zeigt eine Partei, die ihren hohen moralischen Ansprüchen bei der Aufarbeitung der SED-Vergangenheit zu genügen versucht, aber allzu oft mit aberwitzig geführten Debatten und ausufernden Grabenkämpfen in einem konfliktreichen Spannungsfeld zwischen DDR-Nostalgie und kommunistischer Utopie verharrt.
Christian LannertChristian Lannert, geb. 1984, studierte Geschichte, Germanistik, Politikwissenschaft und Öffentliches Recht an den Universitäten Heidelberg und Catania und ist seit 2011 Lehrer.
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