Im vorliegenden Band werden die Geschichte juristischer, administrativer, technischer und künstlerischer Professionen in Deutschland, Ostmitteleuropa und Russland, Westeuropa und den USA vom 19. Jahrhundert bis heute verglichen. Der Titel »Professionen, Eigentum und Staat« zeigt an, was die hier versammelten Untersuchungen über Professionen in verschiedenen Ländern und Großregionen zusammenhält: Es geht um das Zusammenspiel dreier zentraler Dimensionen der Modernisierung, nämlich 1) der beruflichen und fachlichen Spezialisierung in der Welt des Wissens und der Ausdrucksformen (Professionalisierung), 2) der Durchsetzung der Eigentumsordnung in der Landwirtschaft, Industrie und Kultur (Propertisierung) und 3) der Etablierung des territorialen Nationalstaats als politisch, sozial, kulturell, wirtschaftlich und rechtlich begründete souveräne Organisation (Nationalisierung).
Es soll gezeigt werden, wie diese in der Forschung oft isoliert behandelten Prozesse in verschiedenen Kontexten und Konstellationen ineinandergreifen; wo und wann sie sich wechselseitig verstärken oder behindern; und welche Formen von Beruflichkeit und Profession daraus resultieren.
Dietmar MüllerDietmar Müller, geb. 1969, Europahistoriker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO).
Veröffentlichungen u.a.: Phantomgrenzen. Räume und Akteure in der Zeit neu denken (Mithg. 2015); Staatsbürger ...
mehrHannes SiegristHannes Siegrist, geb. 1947, emeritierter Professor für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa an der Universität Leipzig. Forschungsschwerpunkt: Geschichte der besitzenden und gebildeten Mittelklassen im internationalen ...
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