Das Institut für Zeitgeschichte wurde 1949 gegründet, um als erstes Institut überhaupt die nationalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zu untersuchen. Bis heute gehört die Erforschung der NS-Zeit zu seinen Kernaufgaben. 75 Jahre nach ihrer Gründung ist die Einrichtung selbst Teil der Zeitgeschichte geworden. Die Beiträge analysieren kritisch die frühe NS-Forschung am Institut, benennen Erkenntnisse und Einsichten, Kontroversen und Konflikte, Leistungen und Fehler. Welche Schwerpunkte setzte das IfZ in der Forschung? Wie deuteten die damaligen Historiker den Holocaust? Welche Rolle spielten sie als Gutachter vor Gericht? Wie positionierten sie sich in öffentlichen Konflikten um die NS-Zeit? Tausende gutachterliche Anfragen an das Institut zeugten von einem enormen Aufklärungsinteresse einer Öffentlichkeit, in der gleichzeitig viele für ein Vergessen plädierten. Noch standen viele Quellenbestände nicht zur Verfügung, hingegen unzählige Zeitzeugen, deren »Zeugenschrifttum« vor allem Entlastungs-Narrative enthielt.
Klaus Große Kracht: »Bezeichnende Befangenheit«. Zeitzeugenbefragungen am Institut für Zeitgeschichte während der 1950er Jahre.
Johannes Hürter: Von Generalsmemoiren zum »Wehrmachtsprojekt«. Wehrmachtsforschung und Militärgeschichte am IfZ.
Thomas Breslauer: Ukrainischer Nationalismus vor Gericht. Ein Gutachten des IfZ im Prozess »Bandera gegen Brauner«.
Frank BajohrFrank Bajohr ist seit 2013 wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München, Privatdozent an der Universität Hamburg und Lehrbeauftragter an der Universität München.
Veröffentlichungen u.a.: Schreibenlassen. ...
mehrMagnus BrechtkenMagnus Brechtken ist stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin.
Veröffentlichungen u. a.: Der Wert der Geschichte. Zehn Lektionen für die Gegenwart (2020); Albert Speer - eine deutsche Karriere (2017).
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