Das Unbekannte: Wie nähert man sich ihm an? Soll man darauf zugehen, es umkreisen, mit ihm in die Irre gehen? Und wie wirkt sich die Begegnung mit ihm auf das literarische Verfahren aus?
Was ist das Unbekannte? Nur ein Wort? Etwas, das (noch) im Verborgenen liegt? Dunkle Materie? Ein blinder Fleck? Eine Streichung? Etwas, das wir nicht sehen können oder wollen? Mal wird das Unbekannte als etwas Bedrohliches, mal als inspirierendes Faszinosum, ja als Bedingung für die Literatur und die Künste betrachtet. Gilt es also, sein Geheimnis und seinen Reiz zu wahren oder will man ihm seine Unheimlichkeit stehlen und es ins grelle Scheinwerferlicht des Fortschrittsglaubens und der Forschungsreisen stellen? Am Ende entdeckt man vielleicht nur, dass das Unwissen wächst, je mehr man es einzuhegen trachtet.
20 Mitglieder der Akademie der Künste nähern sich dem Begriff des Unbekannten in essayistischen, lyrischen und fiktionalen Texten. In den Schlummerstätten der Archive befragen sie die Schriftspuren von in Vergessenheit geratenen Künstler*innen sowie die Lücken in den Beständen, spekulieren über das utopische und kreative Potenzial des Unbekannten, gehen literarisch auf Reisen, dringen in entfernte Zeiten und Räume vor oder tauchen ins Dunkel der eigenen Person ein.
Mit Beiträgen von: Friedrich Dieckmann, Ulrike Draesner, Aris Fioretos, Durs Grünbein, Kerstin Hensel, A. L. Kennedy, Esther Kinsky, Dagmara Kraus, Michael Krüger, Thomas Lehr, Peter Nádas, Ulrich Peltzer, Teresa Präauer, Kathrin Röggla, Karin Sander, Kathrin Schmidt, Katharina Schultens, Aleš Šteger, Cécile Wajsbrot, Caspar Johannes Walter
Nathalie MälzerNathalie Mälzer, 1970 in Berlin geboren, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und hatte eine Professur an der Universität Hildesheim inne. Aktuell ist sie Sekretär der Sektion Literatur an der Akademie der Künste. Als literarische Übersetzerin aus ...
mehrCécile WajsbrotCécile Wajsbrot, 1954 in Paris geboren, schreibt Romane - manchmal auch Essays und Hörspiele. Sie übersetzt aus dem Englischen (u. a. Virginia Woolf) und aus dem Deutschen (u. a. Marcel Beyer, Peter Kurzeck). Sie lebt abwechselnd in Paris und in Berlin.
2007 ...
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