Sie bilden in gewisser Weise den systematischen Abschluß seines philosophischen Lebenswerks, insbesondere der Studien »Zeit und Erzählung« und »Das Selbst als ein Anderer«. Darüber hinaus stellen sie einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Gedächtnis und Geschichte dar. Ricoeur plädiert für eine Kultur des Verzeihens, die von einer Gedächtnisarbeit getragen wird, in der die Anerkennung der Erinnerungen der Anderen dem bloßen Wiederholen der Schuld ein Ende macht.
Das Kulturwissenschaftliche Institut im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen wurde im Herbst 1988 von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit der Zielsetzung gegründet, ' Probleme einer durch Wissenschaft, Technik und industrielle Produktion geprägten Gesellschaft und Kultur'
zu erforschen. Es richtet zeitlich befristete Studiengruppen ein, die mit wechselnden Gastwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen innovative Forschungsprojekte zu unterschiedlichen Fragestellungen realisieren. Die Studiengruppen sind interdisziplinär angelegt und dienen der Grundlagenforschung im Bereich der Kulturwissenschaften. Ihre Themen orientieren sich an aktuellen Orientierungsproblemen moderner Gesellschaften im internationalen und interkulturellen Zusammenhang. Die mit den folgenden Bänden eröffnete Reihe der Essener Kulturwissenschaftlichen Vorträge (EKV) bringt ausgewählte Beispiele aus dem Vortragsprogramm des Instituts.
Paul RicoeurPaul Ricoeur, 1913- 2005, war ein französischer Philosoph. Sein Denken wurde sehr von Psychoanalytik und Phänomologie geprägt.
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