Wallstein Verlag

Rhetorizität des hohen Stils


Der deutsche Racine in französischer Tradition und romantischer Modernisierung

Reihe: Münchener Universitätsschriften. Münchener Komparatistische Studien; Bd. 10


Vom Deklamationstheater in Alexandrinern zum Lesedrama in Blankversen: die Verdeutschung von Racines Tragödien.


Jean Racine (1639-1699) ist der französische Tragödienautor schlechthin. Insbesondere der hohe Stil seiner Figurenrede war für die Tragödie beispielgebend. Es lassen sich zwei Phasen der Übertragung von Racines Trauerspielen ins Deutsche unterscheiden: Bis ca. 1770 wurde er in klassizistisch-französischer Tradition übersetzt, so unter anderem von Johann Christoph Gottsched. Ab ca. 1800 entdeckten ihn die Autoren der klassisch-romantischen Epoche für sich, darunter Friedrich Schiller, und die Art und Weise, die Emphase der tragischen Rede zu übertragen, änderte sich völlig.
Die von Nebrig zusammengestellten Übersetzungskorpora bezeugen diesen Wandel. Die Übersetzungen werden gattungsgeschichtlich und bühnengeschichtlich eingeordnet, die Diskussion um den »hohen Stil«, die auch anhand der Stücke Racines entbrennt, dokumentiert und analysiert. Anhand der Tragödien Athalie, Iphigénie und Phèdre sind beide Übersetzungsstile abschließend noch einmal im Vergleich zu betrachten.
Neben einem Verzeichnis von über 200 Racine-Aufführungen im deutschsprachigen Raum ist eine annotierte Bibliographie sämtlicher Übersetzungsdrucke in deutscher Sprache bis 1830 beigefügt.
Alexander Nebrig

Alexander Nebrig ist Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

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