Der Hamburger Historiker Axel Schildt hat die Forschung zur Geschichte der Bundesrepublik maßgeblich geprägt. Seine hier versammelten Aufsätze reichen von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die jüngste Zeitgeschichte: Schildt analysiert die geistige Neuorientierung der Bundesbürger in den fünfziger Jahren und beleuchtet die Debatten um Amerikanisierung und »Westernisierung« sowie die Rolle der Remigranten in der Nachkriegsgesellschaft. Er geht auf die Entwicklung der Wohlstandsgesellschaft seit den frühen fünfziger Jahren und den Wandel der politischen Kultur in den sechziger und siebziger Jahren ein und hebt die Bedeutung von Massenmedien für die Zeitgeschichte hervor. Schließlich engagiert er sich in den seit 1989/90 anhaltenden Debatten um eine angemessene »Historisierung« der »alten« Bundesrepublik. Dabei gelingt es ihm, geistes- und ideologiegeschichtliche Fragestellungen so mit sozial- und kulturgeschichtlichen Ansätzen zu verknüpfen, dass scheinbar festgefügte Interpretationen ins Wanken geraten. Die Beiträge des vorliegenden Bandes bieten einen intellektuell anregenden Zugang zur westdeutschen Mentalitätsgeschichte und weisen zugleich den Weg für zukünftige Forschungen.
Axel SchildtAxel Schildt (1951-2019), war Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.
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