Friedrich Rückerts Beschäftigung mit dem persischen Nationalepos »Schahname«, dessen Übersetzung er bereits 1851 begonnen hatte, beherrschte sein poetisches Wirken der Jahre 1852/54 fast ausschließlich, so dass nur wenig Zeit für eigene dichterische Reflexion blieb. Die ebenfalls in diesen Zeitraum fallende Übersetzung von Fragmenten aus Dschami's »Salaman und Absal« dürfte wohl als Folge von Rückerts Auseinandersetzung mit Firdawsi' s Riesenwerk zu betrachten sein.
In den verhältnismäßig wenigen eigenen Gedichten, die Rückert während dieser Jahre verfasste, steht seine kleine Welt von Neuses in einem seltsam spannungsreichen Gegensatz zu den Weltereignissen um den »Usurpator« Napoleon III. und dem drohenden Krimkrieg, der dann zwischen 1853 und 1856 die Welt mit den ersten Materialschlachten der Menschheitsgeschichte - und den entsprechend grausigen Resultaten - konfrontieren sollte.
Fast alle Texte erscheinen nun - nach über 150 Jahren - erstmals im Druck. Der editorische Bericht enthält die Entstehungsgeschichte und die Verweise auf sämtliche Quellen.
In einer von der Rückert-Gesellschaft initiierten und sorgfältig edierten Ausgabe wird unter der Herausgeberschaft Hans Wollschlägers und Rudolf Kreutners Rückerts Hauptwerk nun wieder zugänglich gemacht.
Rudolf KreutnerRudolf Kreutner, geb. 1954, von 1987 bis 2018 Kustos des Schweinfurter Rückertnachlasses und gemeinsam mit Hans Wollschläger
(† 2007) Mitbegründer der Rückert-Edition.
mehrFriedrich RückertFriedrich Rückert (1788-1866) galt seinerzeit als der bedeutendste Lyriker deutscher Sprache. Als Gelehrter und Übersetzer nah- und fernöstlicher Lyrik hat er der deutschen Sprache »einen Schatz geschenkt, den keine andere Sprache besitzt«. (Annemarie ...
mehrHans WollschlägerHans Wollschläger (1935-2007) war Übersetzer (u. a. James Joyce »Ulysses«), Schriftsteller, Historiker, Religionskritiker, Rhetor, Essayist und Literaturhistoriker. Er erhielt neben vielen anderen Auszeichnungen 1982 den erstmals vergebenen Arno-Schmidt-Preis. ...
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