zum BuchFerdinand Beneke Briefe und Tagebücher (1792—1848). Die Edition einer bedeutenden historischen Quelle
Ferdinand Benekes Tagebücher mit den dazugehörenden Briefen und Schriften unterschiedlicher Art stellen ein einzigartiges kulturhistorisches Zeugnis dar. Wie kaum eine andere Quelle erlauben sie einen detaillierten Blick auf die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Themen der Zeit vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Beneke begann sein Tagebuch als Siebzehnjähriger 1792 und führte es mit sehr wenigen Ausnahmen bis zu seinem Tod 1848. Diese 56 Jahrgänge umfassen über 5000 Seiten Tagebucheinträge, wozu ausgedehnte Briefwechsel sowie politische und religiöse Schriften, Druckschriften, Zeichnungen und diverse Memorabilien kommen. Der Beneke-Nachlass bietet reichhaltiges Material zur Kultur-, Sozial- und Alltagsgeschichte des Bürgertums und der Stadt, zur Literaturrezeption, zu politischen Entwicklungen, zur Militärgeschichte, zu Reisen, Bildung und Mentalität, zur Beschäftigung mit Geschichte, Geographie und Religion und vielem mehr.
Seit 2001 arbeitet ein Team von Historikerinnen und Historikern an der Rekonstruktion, Transkription und Edierung der Beneke-Tagebücher, die im Hamburger Staatsarchiv aufbewahrt werden.
Neben den Vorträgen sieht das Seminarprogramm einen Übungsteil für die Transkription von Handschriften vor. Am Sonntag soll dem Thema Beneke und die Hamburger Stadtentwicklung bei einem Spaziergang weiter nachgegangen werden.
Programm
Freitag, 9. September
16:00 Uhr: Begrüßung und Einführung
16:30 Uhr: Vortrag „Zwischen den Revolutionen. Hamburg in den Jahren 1789—1848“
17:30 Uhr: Vorstellung der Person Ferdinand Beneke, Lesung aus der Edition
Sonnabend, 10. September
09:00 Uhr: Vorstellung des Editionsprojektes
10:00 Uhr: Handschriften-Leseübung
12:00 Uhr: Mittagspause
13:30 Uhr: Thematische Führung durch das Museum
14:30 Uhr: Zur Archivierung im Museum
15:30 Uhr: Kaffeepause
16:00 Uhr: Beneke und die Hamburger Stadtentwicklung am Beispiel des Adolphsplatzes
17:00 Uhr: Schlussworte
Sonntag, 11. September
10:00 Uhr: geführter Stadtspaziergang durch Benekes Hamburg
Treffpunkt: Hamburger Börse, Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg
Bei dem Seminar über die Edition des Nachlasses von Ferdinand Beneke kooperieren das Projekt der „Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur“, das Museum für Hamburgische Geschichte, der Verein für Hamburgische Geschichte und das Fernstudium „Historische Stadt“ des Zentrums für Kulturwiss. Forschung Lübeck.
Beteiligt sind:
Viktoria Bertheau, Mitarbeiterin Editionsprojekt
Dr. Jan-Christian Cordes, Mitarbeiter Editionsprojekt
Dr. Olaf Matthes, Museum für Hamburgische Geschichte
Dr. Ortwin Pelc, Historiker und Modulbetreuer im Fernstudium „Historische Stadt“
Dr. Ariane Smith, Leiterin des Editionsprojekts
Das Seminar kann sowohl im Kontext des Fernstudiums „Historische Stadt“ als auch unabhängig davon belegt werden. Laut Gebührenordnung der Universität zu Lübeck wird für die Belegung des Seminars der Betrag von € 95,- in Rechnung gestellt. Nicht inbegriffen sind der Eintritt in das Museum zum ermäßigten Gruppenpreis sowie die Pausenversorgung. Für das Mittagessen bieten sich Lokalitäten im Umfeld des Museums, etwa am Großneumarkt, an. Für ein informelles Treffen am Samstagabend wird in einem geeigneten Restaurant bzw. einer Gaststätte reserviert werden.
Angaben zum Seminarort:
Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24 (Großer Hörsaal), zu erreichen mit der U-Bahn-Linie U3 bis „St. Pauli“ oder Bus 112.
Anmeldungen, Ansprechpartner:
Dr. Manfred Bossow, Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck, Universität zu Lübeck
bossow@fernstudium-historische-stadt.de