zur Personzum BuchGaza, Krieg und deutscher Literaturbetrieb.
Trotz der über 40.000 Kriegsopfer in Gaza sowie der Ausbreitung des Krieges auf die Westbank und den Libanon, bildet sich keine gesamtgesellschaftliche Bewegung für einen anhaltenden Frieden und gegen den völkerrechtswidrigen Besatzungskrieg in Israel/Palästina. Dabei ist Deutschland historisch und als zweitgrößter Waffenlieferant Israels direkt mitverantwortlich für die begangenen Kriegsverbrechen.
Ein Jahr nach den Massakern der Hamas am 7. Oktober und dem Beginn der israelischen Offensive gegen Gaza fragen wir als deutschsprachige Autor*innen: Welche Aufgabe haben wir in Zeiten des Krieges? Wie können wir das geschriebene und gesprochene Wort staatlichen Repressionen entgegensetzen? Und was kann der Literaturbetrieb von globalen Protestformen gegen Menschenrechtsverbrechen lernen?
Die unabhängige Autor:innenvernetzung „Um ihre Namen zu sagen“ veranstaltet mit medico international eine kollektive Lesung und ein Gespräch u.a. mit den Autor:innen und Künstler:innen Abdalrahman Alqalaq, Omri Boehm, Mithu Sanyal, Tomer Dotan-Dreyfus, Jamila Al-Yousef und Esther Dischereit.
»Um ihre Namen zu sagen« setzt sich ein für einen dauerhaften Waffenstillstand in Gaza, die Freilassung aller Geiseln und politischen Gefangenen und ein Ende der Kriminalisierung von Solidarität und Trauer. Seit Juli wurden zwei Kundgebungen am Oranienplatz in Berlin organisiert, um die Namen aller Ermordeten — aus Gaza, Südisrael, den Golanhöhen, dem Westjordanland und dem Südlibanon — zu verlesen.