zur Personzum BuchEs ist ein im kollektiven Gedächtnis fest verankerter Mythos: das Los des Ahasver, des Ewigen Juden, von dem erzählt wird, dass er dem auf dem Kreuzweg schmachtenden Christus die Rast missgönnt habe und dafür zu ewiger Wanderschaft verdammt worden sei.
Die Wurzeln der Überlieferung reichen bis ins Mittelalter zurück, doch erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts beginnt der Stoff sein hohes Wirkungspotenzial zu entfalten.
Ahasver wird zu einer plastischen und zugleich mirakulösen Figur, die ihren Siegeszug quer durch Europa antritt.
Ein antijudaistischer Ton ist dabei nicht zu verkennen. Und auch wenn im Laufe der Zeit identifikatorische Formen der Aneignung den Mythos durchdringen, bleibt doch die Gefahr judenfeindlicher Aktualisierung präsent, wie nicht zuletzt die NS-Propaganda zeigt.
Das gleichnamige Buch von Gunnar Och, der bis 2020 als Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der FAU Erlangen-Nürnberg mit Forschungsschwerpunkt im Bereich der deutsch-jüdischen Literaturgeschichte lehrte, verfolgt die ebenso erstaunliche wie ungeheure Karriere dieser Figur von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne.
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