zum BuchGelesen von Nicole Heesters und Gerd Wameling
Mit Texten von und über Bertolt, Brecht, Albert Ehrenstein, Alfred Kerr, Karl Kraus, Else Lasker-Schüler, Klaus Mann, Walther Mehring, Joseph Roth, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Stefan Zweig u. a.
»Ich fasse nicht das Leid, das der Mensch dem Menschen zufügt.« – Ernst Toller
Am 10. Mai 1933 wurden in Deutschland auf Geheiß der Nationalsozialisten Bücher von Schriftstellern verbrannt, die zu Feinden des Regimes erklärt wurden. Große Literatur und wissenschaftliche Werke unzähliger Autoren wurden unter dem Gejohle der Menge ins Feuer geworfen. Viele der betroffenen und oft exilierten Autoren gerieten in den darauffolgenden Jahrzehnten in Vergessenheit. Ab 1976 hat der Journalist Jürgen Serke, zunächst für eine Serie des Magazins Stern, überlebende Autoren aufgesucht, interviewt und deren Schriften für ein breites Publikum wiederentdeckt. Auf Basis der Serie erschien ein Jahr später Serkes epochales Buch Die verbrannten Dichter, das inzwischen in dritter und erweiterter Überarbeitung vorliegt. Es umfasst auch Erinnerungen an im Exil oder auf den Wegen dorthin zu Tode gekommene Schriftsteller.
Nicole Heesters und Gerd Wameling erinnern an die Bücher und die Schicksale der verfolgten Autoren. Und sie erinnern an ein Land und seine Gesellschaft, vor der Heinrich Heine schon 1823 ahnungsvoll gewarnt hat: »… dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.«
Nicole Heesters arbeitete mit Regisseuren wie August Everding, Peter Stein, Peter Zadek, Klaus Michael Grüber, Thorsten Fischer, Andrea Breth und Claus Peymann. Am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Bochum und am Thalia Theater Hamburg spielte Nicole Heesters die großen Rollen der Weltliteratur. In der jüngeren Zeit spielte sie am Theater in der Josefstadt, am Düsseldorfer Schauspielhaus am Schauspiel Stuttgart. Einem großen Publikum ist sie auch durch ihre vielzähligen Rollen in TV-Produktionen bekannt.
Gerd Wameling war fast 20 Jahre lang Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne, wo er mit Peter Stein, Luc Bondy, und Robert Wilson arbeitete und unter anderem am Burgtheater in Wien und bei den Salzburger Festspielen engagiert. In Film und Fernsehen war er in Wim Wenders‘ In weiter Ferne so nah, Peter Steins Trilogie des Wiedersehens sowie in der Krimireihe Bella Block zu sehen. Gerd Wameling ist emeritierter Professor an der Universität der Künste. Seine Inszenierungen mit Studenten wurden vielfach gelobt.